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MOON SUN FIRE - Die drei Stufen des traditionellen Tantra Hatha Yoga


Symbole für Mond, Sonne und Feuer auf weißem Hintergrund

Yoga ist aus unserem Alltag mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Die Jahrtausende alte Lehre ist bei uns im Westen angekommen und hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten zu einem immensen Markt entwickelt. Gefühlt jeder macht Yoga, und auch gefühlt jeder ist mittlerweile Yogalehrer - eine Yogalehrer-Ausbildung gehört zur spirituellen Selbsterfahrung mittlerweile dazu, wie das Amen in der Kirche. Leider haben die meisten Yoga People keine Ahnung, WAS Yoga wirklich ist. Yoga ist eben nicht, sich in bunten Leggings in irren Posen zu verrenken und oder auf einer Hand kopfüber am Rand einer Klippe zu balancieren. Yoga ist auch nicht Mindfulness oder Breathwork. Yoga ist und kann so. viel. mehr.



Inhaltsangabe


1. Was ist Hatha Yoga?


Die Wissenschaft des Yoga ist vor tausenden von Jahren in Indien entstanden und wurde seitdem in verschiedenen heiligen Schriften festgehalten. Mittlerweile haben sich daraus viele verschiedene Yogastile entwickelt, die über Generationen von Yogalehrer*innen weitergegeben werden. Einer davon ist der traditionelle tantrische Hatha Yoga, der im 6. Jahrhundert entstand.


Im Wort „Hatha“ steht die Silbe „Ha“ für die wärmende Sonnenenergie, die Silbe „Tha“ für die kühle Mondenergie.


Der Begriff Hatha Yoga ist die Überschrift für die körperliche Übungsweise des Yoga und auch gleichzeitig ein eigenständiger Yogastil. Hatha Yoga vereint Asana, Pranayama, Mudra, Bandha und Meditation zu einer ganzheitlichen spirituellen Praxis. Im Hatha Yoga werden die einzelnen Übungen länger gehalten, um sie in ihrer Gesamtheit auf Körper, Geist und Energiesystem wirken zu lassen.


Wenn wir nur die Asanas, also die Körperhaltungen, praktizieren ohne dabei auf die restlichen Elemente zu achten, nehmen wir dem Yoga nicht nur den Effekt, sondern auch die Seele.



2. Was ist Tantra Hatha Yoga?


Tantra Hatha Yoga ist eine ganzheitliche Praxis und bedient sich verschiedener Wissenschaften, zu denen unter anderem das bewusste Lenken von Energie, die individuelle ayurvedische Konstitution und die non-duale Weltanschauung gehören. Diese Methoden wurden über Jahrtausende weitergegeben und sind – auch wenn sich in der Zwischenzeit vieles geändert hat – in ihrer Wirkkraft noch immer nachhaltig.


Wir nutzen den Körper (Asana), um uns mit dem Atem zu verbinden (Pranayama), den Atem (Pranayama), um uns mit dem Geist zu verbinden (Meditation) und den Geist (Meditation), um uns mit unserem Ursprung zu verbinden (Samadhi).


Das Wort Asana bedeutet ursprünglich „Sitz“. Der Meditationssitz ist also traditionell die wichtigste körperliche Übung der Yogis. Alle Asanas, die es heutzutage gibt, wurden erst viel später entwickelt. Im traditionellen Hatha Yoga so wenig Asanas wie möglich praktiziert und so viele wie nötig. Dabei wird zwischen dynamischen und statischen Asanas unterschieden. Die statischen Asanas werden länger gehalten, um Körper und Geist auf die Pranayama- und Meditationspraxis vorzubereiten.



Junge Frau beim Meditieren in schwarzem Yogaoutfit vor DschungeltapeteDoppelbelichtung



3. Moon Sun Fire


Im tantrischen Hatha Yoga dreht sich alles um Mond, Sonne und Feuer, die drei Stufen der Hatha Yoga Praxis.


Die Tradition des Tantra Hatha Yoga orientiert sich an der tantrischen Weltanschauung von Sri Vidya in Kombination mit der Lehre von T. Krishnamacharya. Meine Lehrer Yogarupa Rod Stryker, Octavio & Emma Salvado wurden in diese Linie initiiert und geben dieses Wissen nun an ihre Schüler*innen weiter.


Die drei Praxisstufen bauen aufeinander auf. Zuerst müssen wir die kühle, klare Mondenergie in uns kultivieren, um Körper und Geist zu stabilisieren, damit wir in der nächsten Stufe mit Prana, unserer Lebensenergie (Sonne), arbeiten können. In der dritten und letzten Stufe führen wir diese beiden Energien in unserer Körpermitte zusammen und schüren so das Feuer im Nabelzentrum.



4. Die erste Stufe: Moon


Vollmond hinter Ästen

Die Mond-Praxis ist eine tief gehende, herausfordernde und nährende Asana-Praxis mit längeren Holds und einem Schwerpunkt auf der Erschaffung von Stabilität und Ruhe für Körper und Geist.

Stehende Haltungen und Positionen am Boden, gepaart mit einem Fokus auf bewusste und verlängerte Ausatmung werden genutzt, um das Bewusstsein nach innen zu lenken und den wahren Raum der Stille zu berühren, der jenseits des Verstandes existiert. Die Mondpraxis ist die Grundlage für alle weiteren tantrischen Hatha-Practices.


Always take the Moon with you.

Diese Klassen sind genau richtig, wenn:

  • du ein stressiges Leben oder einen unruhigen Geist hast.

  • du dich ängstlich oder nicht geerdet fühlst.

  • du dich stabiler und ruhiger fühlen möchtest.

  • du nicht gut schläfst oder deine Verdauung beeinträchtigt ist.

  • du schnell wütend wirst oder leicht emotional verunsichert bist.

  • du deine Konzentration und Meditationspraxis verbessern möchtest.

  • du eine Fehlhaltung oder Probleme mit deiner Wirbelsäule hast.



5. Die zweite Stufe: Sun


Glühende Sonne am orangefarbenen Himmel mit vorbei fliegendem Vogel

Bei der Sonnenpraxis geht es um Energiemanagement und die Entwicklung einer tieferen Beziehung zu Prana, der Energie, die uns und alles Leben erhält. Der Sonnenweg ist dynamischer als der Mondweg und bewegt sich auf der Linie zwischen der Kultivierung der Kraft, die wir brauchen, um uns zu entfalten und der Sensibilität, die wir brauchen, um die subtileren Ebenen der Realität zu erfassen. Zusätzlich zu den Asanas, die den Brustkorb und den Oberkörper öffnen, und einer Betonung der Einatmung, werden hier tiefere tantrische Techniken wie Bandhas und Mudras eingeführt, um die Spannung und Leuchtkraft innerhalb des Körpers zu erhöhen. Ein stetiger und ruhiger Geist ist eine absolute Notwendigkeit auf dem Sonnenweg. Nimm den Mond immer mit.


Once the Moon has been made steady, the Sun can be made to rise - Gheranda Samhita

Diese Klassen sind ideal, wenn:

  • du dich festgefahren oder träge fühlst.

  • du dich traurig oder deprimiert fühlst.

  • du eine positivere Einstellung zum Leben haben möchtest.

  • du einen schlechten Kreislauf hast.

  • du eine schwache Immunabwehr hast.

  • du bereit bist, mehr auf der energetischen Ebene zu arbeiten.

  • du bereits geistig geerdet, stabil und ruhig bist.


6. Die dritte Stufe: Fire


Loderndes Feuer vor schwarzem Hintergrund

Entfache die strahlende Kraft der Seele. Mit der Asana Praxis als Rahmen werden alle Elemente des tantrischen Pfades, einschließlich der tieferen Arbeit mit Bandha, Mudra und Mantra genutzt, um den Geist zu beruhigen, Energie zu kultivieren, Begrenzungen zu überwinden und auf sichere Weise unsere schlummernde spirituelle Kraft, bekannt als Kundalini Shakti, hervorzurufen und in Prana Shakti (aktivierte Kraft) umzuwandeln, die die Essenz unserer wahren Größe ist. Obwohl der Bogen der körperlichen Herausforderung in der Feuer-Praxis mit der Einbeziehung von Extensionen und Umkehrhaltungen ebenfalls zunimmt, liegt der wahre Schwerpunkt auf der Kultivierung einer "inneren Hitze", die im Nabel verankert ist. Ergänzt wird dies durch die Lenkung des erweckten Prana in die Wirbelsäule, die als der Weg zum Unendlichen gilt. Das Ergebnis ist eine meditative Versenkung in die höheren spirituellen Zentren, insbesondere das Herz - wo die individuelle Seele und Ishvara (das Göttliche) für immer verbunden sind. Entfache, entfalte und erlebe die höchste Version dessen, was du zu sein bestimmt bist.


Om Agnimilè – I meditate on the Fire – Rig Veda

Diese Klassen sind ideal, wenn:

  • du dich körperlich und geistig ausgeglichen fühlst.

  • du stabil, ruhig und geerdet bist.

  • du bereits eine Beziehung zu Prana aufgebaut hast.

  • du dich der täglichen Praxis von Asana, Pranayama und Meditation verschrieben hast.

  • deine Weltanschauung Yoga als eine spirituelle Praxis umfasst.

  • du bist wirklich bereit, deine wahre Größe zu erkennen.


7. Yoga als persönliche Unterstützung

Wir müssen das Rad nicht neu erfinden, wenn es bereits hervorragend funktioniert. Tantra Hatha Yoga bietet eine Vielzahl an Methoden und Praktiken, die wir nutzen können, um bestimmte Teile unseres Körpers mit Energie zu füllen und diese Energie zu lenken. Diese Methoden wurden über Jahrtausende weitergegeben und sind – auch wenn sich in der Zwischenzeit vieles geändert hat – immer noch optimal für unsere Konstitution.

Yoga ist ein spiritueller Weg. Wenn du mehr als nur Asana praktizieren möchtest, bist du im Tantra Hatha Yoga genau richtig. Durch den Einsatz von Mudra, Kriya, Mantra und Bandha lernst du, deine Energie wahrzunehmen, zu kultivieren, gezielt zu lenken und diese Energie in dein Leben abseits der Yogamatte mitzunehmen. Keine Sorge, wenn du mit diesen Begriffen noch nichts anfangen kannst – das lernst du auf deinem Weg. Alles, was du dafür brauchst, hast du bereits in dir – Yoga hilft dir, dich wieder daran zu erinnern.

Egal, ob du noch nie Yoga praktiziert hast oder tiefer in den Aspekt der Spiritualität eintauchen möchtest: Yoga holt dich dort ab, wo du bist. Die Ruhe, die du durch Pranayama und Meditation in deinen Geist bringst, kann dir im Alltag in schwierigen Situationen helfen. Vor allem wenn du viel am Schreibtisch sitzt, kann Yoga dich dabei unterstützen, mehr Bewegung in deinen Alltag zu bringen. Auch bei Krankheiten oder nach Verletzungen, kann Yoga dein optimaler Begleiter sein. Du kannst aus verschiedenen Angeboten auswählen - entweder du praktizierst dich erstmal durch die kostenlose Inhalte meines youtube Kanals, holst dir eine meiner geführten Sequenzen als Ebook oder du bekommst von mir ein maßgeschneidertes Programm, dass auf deine individuellen Bedürfnisse eingeht.


Ich freue mich, wenn ich dich auf deinem Yogaweg ein Stück begleiten darf.



Von Herzen, Sabine

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